Wer die letzten 3 Jahre ungeimpft und vielleicht auch noch ungetestet geblieben ist, braucht wohl kaum noch ein Resilienz-Training. Für mich ist immer noch unfassbar, wie schnell es gehen kann, dass ein großer Teil der Gesellschaft auf Menschen aus ihrer Mitte los gehen, sie angreifen und ausschliessen. Nun lassen die Strippenzieher langsam die Pandemiekulisse in die Lagerhallen verschwinden. Vielleicht braucht man sie ja noch einmal. Doch jetzt soll alles gut sein. Die, die 3 Jahre lang diskreditiert und ausgegrenzt worden sind, sollen sich nicht so anstellen. Nach dem Begriff „Solidarität“ wird jetzt der Begriff „Versöhnung“ verbrannt.
Für mich ist das ein zutiefst #toxisch/es Verhaltensmuster. Ich kenne es zu gut. Und ich bin nicht mehr bereit, es weiter mit zu spielen. Zu tief sitzen mir die vergangenen 3 Jahre im Nacken. Ich habe mich, so weit ich es konnte, zurückgezogen. Wenn ich als gesunder Mensch nicht willkommen bin, muss ich mich nicht mit Unterwerfungsgesten aufdrängen.
Die Gräben sind tief
Vieles ist kaputt gegangen in den vergangenen 3 Jahren. Sehr viel Leichtigkeit und Vertrauensvorschuss ist abhanden gekommen. In Gesprächen tastete ich mich an das große Thema vorsichtig heran. Zu oft hat man mir menschliche Werte abgesprochen, weil ich mich der Einheitsmeinung nicht angeschlossen habe. Freundschaften sind „im Sand verlaufen“. Es lief eine harte Auslese. Geblieben sind weit verstreut die „Ungeimpften“, die „Aluhüte“, die „Schwurbler“. Bei vielem, was jetzt in den sogenannten Mainstream-Medien auftaucht, entkommt uns nur ein gelangweiltes „Ach!“. Wir sind längst ganz wo anders mit unseren Gesprächen.
Wir machen uns Gedanken darüber, wie es weiter gehen kann, wenn das Kartenhaus der Lügen vollständig zusammengeklappt ist. Weiter geht es immer. Nur zurück geht nicht mehr. Verschüttete Milch bringt niemand mehr in die Kanne zurück. So massiv missbrauchtes und zerstörtes Vertrauen lässt sich nicht mehr reparieren.
Es braucht eine neue Welt.
- Es braucht Gemeinschaft statt Gesellschaft.
- Es braucht innere Werte statt Wertsachen.
- Es braucht Selbstbewusstheit statt Selbsttest.
Diesmal braucht es Trümmerfrauen für die Psyche, die Seele. Für alle Menschen, die sich sprachlos zurückgezogen haben, um den Irrsinn, der über uns hinweg zog, irgendwie zu überleben. Es ist schwer, an diese Menschen ranzukommen. Sie haben sich in sich selbst eingesperrt. Aus guten Gründen. Es ist eine Strategie der Kriegsgeneration die an die Kriegsenkel weitergegeben wurde. Und sie hat gut funktioniert.
Wir konnten ohne Restaurantbesuche überleben. Wir konnten ohne Reisen überleben. Wir konnten Abends um 22 Uhr zuhause sein. Wir konnten auf Weihnachtsmärkte, selbst auf Weihnachtsfeiern in der Familie verzichten. Nichts konnte uns dazu verführen, uns eine dubiose Spritze setzen zu lassen. Keine Bratwurst, kein Puffbesuch, keine Flugreise. Unsere Fähigkeit, im Minimalbetrieb zu überleben, hat uns gerettet. Viele von uns wurden schon in ihrer Kindheit darauf trainiert. Auch wenn wir es damals nicht verstehen konnten.
Jetzt ist die Zeit zu leben
Jetzt ist es Zeit, ins Leben zurück zu kehren. Mutter Natur ist mit den Energien des Frühlings auf unserer Seite. Wenn wir uns bei dieser Rückkehr ins Leben begleiten lassen, geht es einfacher.
Ich bin niemand, der dir erklärt, dass du größer, weiter, schneller denken musst, um erfolgreich zu sein. Ich bin die, die weiß, wie es ist, ganz unten zu sein. Ich bin die, die dir zuhört und mit dir mitfühlen kann. Ich bin die, die dir hilft, den Mut zu finden, weiter zu gehen. Ich bin eine Art Trümmerfrau für die seelischen Schutthalden, die eines gelernt hat: Es geht immer weiter.
Wenn du dir Begleitung für die kommende Zeit wünscht, lass uns reden.
Ein sehr wertvoller Beitrag. Danke!!! Du sprichst mir aus der Seele. Das Glück im Augenblick zu finden, durften wir lernen. Ich fühle mich verstanden und verbunden.
Danke für deinen Kommentar, Marion.
Ein ganz starker Blogbeitrag, der sich absolut mit meinen Empfindungen, Gedanken und Erfahrungen deckt. Danke fürs Thematisieren!
Danke für die Wertschätzung, Anja.
Ich danke dir so sehr für diesen Beitrag, liebe Margot!
Nach und nach komme ich dahinter, dass viele Menschen sich verschlossen hatten, dass ein Teil von uns VOR dem Schuhgeschäft stand, während das Kind von einer netten Verkäuferin betreut Schuhe aussuchte und mit Unterstützung selbst zahlte. Eine Freundin, die sich völlig von mir zurück gezogen hatte, war wie vom Donner gerührt.
Ich selbst kann es immer noch nicht einordnen, was da passiert ist mit den meisten Menschen. Angst macht Schlimmes, das ist es zumindest, was an Klarheit vorhanden ist.
Danke für deinen Mut, darüber zu schreiben! Die Aufarbeitung wird wohl noch dauern. Die Geschehnisse rücken in eine unwirkliche Ferne, obwohl sie so nah sind…
Von Herzen, Edda
Liebe Edda!
Danke für deinen berührenden Kommentar. Ich befasse mich aus persönlichen Gründen mit Angststörung, Traumatisierung, Persönlichkeitsstörung und ähnlichem. Die Menschen, die laut in Panik verfallen, die kennen wir alle. Vielleicht können wir nicht mit ihnen umgehen, doch immerhin merken wir, dass „was nicht stimmt“.
Doch es gibt auch diese „stille Panik“, wie ich es nenne. Diese Menschen funktionieren irgendwie weiter. Kaum jemandem fällt auf, dass „was nicht in Ordnung ist“. Selbst wenn sie jemanden um Hilfe fragen, kommt das nicht an, weil sie so gefasst und stark wirken.
Dass traumatisierende Ereignisse rasch in eine unwirkliche Ferne gerückt werden, wie du es wunderbar beschreibst, ist ein durchaus auch sinnvoller Verdrängungseffekt. Doch was nur verdrängt und nie aufgearbeitet wird, kommt irgendwann unkontrolliert an die Oberfläche. Manchmal kann es auch über Generationen hinweg weiter getragen werden.
Es gibt eine ganze Menge zu tun!
Mein Herzensgruß geht an dich,
Margot
Du schreibst mir so sehr aus der Seele, ich habe leider dieselben Erfahrungen gemacht wie Du, wenn auch unter umgekehrtem Vorzeichen. Für frühere Freundinnen bin ich zum „Schlafschaf“, zur „Wissenschaftsgläubigen“ und „unkritischen Mitläuferin“ geworden, Freundschaften, Bekanntschaften und Kontakte sind eingeschlafen, weil ich dem Narrativ der „wissenschaftlichen Medizin“ mehr vertraue als anderen Narrativen über Corona. Neue Bekanntschaften sind nur entstanden, solange mein Impfstatus nicht zur Sprache kam, Menschen, die den „wissenschaftlichen Errungenschaften“ z.B. in der Kommunikationstechnik oder der Verkehrstechnik blind vertrauen, meiden mich, weil ich der „wissenschaftlichen Medizin“ in der Coronafrage ebenso vertraue. Ich habe nie von anderen Menschen erwartet, sich meiner Meinung anzuschließen und habe nie andere Menschen dafür geächtet oder kritisiert, wenn sie für sich persönlich eine andere Entscheidung getroffen haben. Es ist doch eine ganz persönliche Entscheidung mit der Impfung, finde ich. Ich würde auch nie einen anderen Menschen danach fragen, das finde ich schon sehr übergriffig. Aber die Gräben sind scheinbar von beiden Seiten her schwer zu überwinden und das macht mich traurig und einsam. Trotzdem werde ich nicht aufgeben und weiter offenen Herzens auf ALLE Menschen zugehen.
Danke für deinen offenen Kommentar „von der anderen Seite“, Katharina! Ich habe nur dann gefragt, wenn aus der Gesprächsführung schon ziemlich klar war, dass mein Gegenüber meine Skepsis gegenüber der Injektion geteilt hat. Wer mir ganz oft freudestrahlend seinen Impfstatus entgegengerufen hat, waren ausschliesslich die, die sich für die Injektion entschieden hatten.