Wie das erste Buch auch, durfte ich die Gedankenpraline korrekturlesen. Als ich den Auftrag bekam, wusste ich nicht, worauf ich mich damit einliess. Ich kann nur sagen, dass Bücher ein Eigenleben haben und sehr einnehmend sein können. Plötzlich machte ich etwas, was ich bis vor ein paar Wochen strikt abgelehnt hätte: Ich lektorierte. Das ist mehr als Rechtschreibfehler ausbessern (was ohnehin nicht meine Stärke ist). Lektorieren ist das Eintauchen in das Buch, die seelische Verbindung mit dem Autor. Ich wurde zum fordernden Partner für Sam, gab ihr Impulse, die sie Nächte durcharbeiten liessen. Als ich die Kaffeemaschine startete, fiel Sam gerade ins Bett. Die Nachmittage und Abende wurden zur zeitlichen Schnittmenge wo wir via Zoom gleichzeitig arbeiten konnten.
Wenn man schon längere Zeit zusammenarbeitet, sich auch privat austauscht und weiss, wie man tickt, ist das die Basis für Quantensprünge. Die Zusammenarbeit mit Sam ermöglicht genau das. Wir wussten schon, um welche Uhrzeit wir ansprechbar sind und wann wir uns gar nicht einplanen mussten. Für das neue Buch fanden eine Software, die uns die Zusammenarbeit erleichterte, Konvertierungsprobleme massiv reduzierte uns so Zeit sparte. Und ich lernte, was ich nie, nie, nie wieder versuchen werde (Hilfestellungen zur Anwendung Word). So wusste ich, wo ich Sam fordern konnte um dem Buch den letzten Feinschliff zu verpassen. Und ich durfte meine Gedanken offen und wertschätzend aussprechen. So war also genug Luft, um uns neuen Herausforderungen zu stellen.
Zeit für Neues
Den Selfpublishing Anbieter zu wechseln, war so eine neue Herausforderung. Sam wollte ihre Gedankenpralinen auch als Hardcover anbieten. Beim bisherigen Anbieter hätten wir zwei Projekte anlegen müssen. Mühsam. Sam zeigte mir tredition und ich verliebte mich sofort in diesen Anbieter! Es ist kein Konzern, ein Hamburger Familienunternehmen, engagiert, beweglich und als ich sie anrief, rieten sie mir, mich erst im November zu registrieren. Sie würden gerade alles neu machen. Die Zeit hatten wir gerne.
Die Gedankenpraline forderten Sam und mich
Inzwischen weiss ich, dass nicht nur Bücher sondern auch Server ihr Eigenleben haben. Selbst dann, wenn Programmierer ihr Bestes geben, die ersten Anwender sind, ob sie es wollen oder nicht, die Beta-Tester. Sam ging voran, erkundete die Möglichkeiten und Hoppalas. Über Zoom-Konferenzen versuchten wir, gemeinsam rauszufinden, wie die App funktioniert. tredition hat den Telefonsupport vorübergehend abgedreht. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass die Umstellung mitten im Weihnachtsgeschäft jeden Mitarbeiter an sein Limit bringt. So hatten wir eine steile Lernkurve und spätestens nachdem ich mein erstes Buch auf Schiene gebracht habe, kenne ich den Coverdesigner von tredition jetzt in- und auswendig.
Am Freitag, dem 26. 11. hatten wir wieder Zoom und navigierten uns durch den tredition-Parcours. Völlig unvermutet tauchte der Fertig!-Button auf, Sam klickte drauf und weg war es, das Projekt. 1-2 Werktage sollte es dauern, bis das Buch im Shop sein würde. In der Wartezeit schickte ich meinen ersten Band der Schamanischen Märchen der neuen Zeit auf den Weg.
Es könnte sein, dass dich dieses Buch bis an dein Lebensende begleitet
Doch zurück zur Gedankenpraline, was erwartet dich mit diesem Buch? 36 Stationen, dein Leben auf den Prüfstand zu stellen. Alles gut? Dann weiter blättern. Verbesserungsbedarf? Dann tauche ein in die Fragen! Es ist ganz klar ein Arbeitsbuch. Lege dir Stift und einen dicken Notizblock zur Hand, damit du die Fragen für dich beantworten kannst. Es liegt an dir, ob du die Antworten anschliessend rituell verbrennst und dem Universum übergibst, oder ob du eine chronologische Ader hast und das Buch von Zeit zu Zeit wieder zur Hand nimmst und anhand früherer Antworten neuerlich deinen Standort bestimmst. Sam hatte einen Grund, warum sie dieses Buch unbedingt auch in der Hardcover-Version veröffentlichen wollte. Es könnte sein, dass dich dieses Buch den Rest deines Lebens begleitet!
P.S.: Der Maulwurf am Cover, der sich selbst in den Popo tritt, wurde von Angela Buntrock gezeichnet. Ich bin dankbar für diesen Kontakt, da Angela nun auch meine Märchenbücher illustriert. So, wie ich lange Zeit dachte, mein Schreiben sei nichts besonderes hält Angela sich noch gar nicht für eine Illustratorin. Ich freue mich, sie nun in meinem Netzwerk zu haben und bin neugierig, wie ihr Weg weiter verläuft. Für mich ist es immer wieder magisch, welche Menschen „plötzlich“ auftauchen und welche Vernetzungsmöglichkeiten sich ergeben.