Durch den Blogbeitrag von Frauke Schramm fand ich zum Aufruf von Sara Menzel-Berger. Obwohl die gesetzte Frist zur Blogparade abgelaufen ist, hat mich das Thema so angesprochen, dass ich heute meine Morgenseiten zum Thema: Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt schrieb. Dabei habe ich den Ball von Frauke übernommen und mich auf das Wort „wir“ konzentriert:
In meinen 20ern bat mich eine Freundin, meine Familienmitglieder als Tiere zu zeichnen. Also zeichnete ich Opa, Oma, Mama, Papa, Schwester. Nach einem kurzen Innehalten folgten noch Onkel, Tante und die anderen beiden Großeltern. Damit war meine Zeichnung fertig und meine Freundin irritiert: Ich selbst habe mich nicht als Teil meiner Familie gezeichnet. Bis ich aus dieser Erkenntnis die richtigen Schlüsse zog, vergingen noch zwei Jahrzehnte. In meiner dysfunktionalen Familie hatte ich nur gelernt, mich aufzuopfern. Zwar fühlte ich mich nie zugehörig doch gleichzeitig war ich auch gefangen. Erst im Februar 2020 und mit rechtskräftiger Scheidung endete mein ganz persönlicher Weg der Befreiung. Wenige Wochen später poppte das Thema dysfunktionale Gemeinschaft im Kollektiv auf und bekam den Namen Corona.
Bekannte Muster werden klar sichtbar
Im „von oben verordnete Gemeinschaftsverhalten“ erkenne ich toxische Muster wieder. Wer sich davon nicht vereinnahmen lässt, ist seit einem Jahr im persönlichen Befreiungskampf. Um ein „wir“ leben zu können, braucht es ein sehr klares Bild vom „ich“. Corona hilft uns seit einem Jahr dabei, genau zu beleuchten, wo jeder einzelne von uns in Abhängigkeiten steckt. Diese Zeit wirft uns auf uns selbst zurück, um die folgenden Fragen zu beantworten:
- Was brauche ich wirklich?
- Wo bekomme ich es?
- Was kann ich selbst sehr gut?
- Was davon kann ich mit anderen tauschen, die was können, was ich brauche?
- Was können andere besser als ich?
- Was will ich überhaupt tun?
- Mit welchen Menschen will ich wirklich Kontakt haben, mich vernetzen?
Das neue „wir“ ist greifbar nahe
Die Antworten auf diese Fragen führen zu einem neuen, zu einem bewusst gewählten „wir“. Dieses neue „wir“ tragen wir ganz aktiv und bewusst mit. Nur eine darauf gegründete funktionale Gemeinschaft bringt uns aus der Krise heraus. Der Pfeil ist abgeschossen, es gibt kein zurück mehr. Es liegt in der Hand jedes einzelnen, wo dieser Pfeil landet. Wir dürfen nun die Gesellschaft mit gestalten, die wir tief in unserem Herzen immer schon haben wollten.
Genau so ist es liebe Margot!
Der Pfeil ist abgeschossen. Leider kommen immer wieder Pfeile auf einen zu, wenn man anders ist als Andere und seinen eigenen Weg geht. Das können viele nicht verstehen. Jedoch ist es interessant wie man wieder gefordert ist, mit den Entscheidungen die man getroffen hat auch standhaft zu bleiben und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Das sind die Tests die dann daherkommen, damit man sieht wie weit ist man schon gefestigt ist.
Danke für deinen Impuls heute.