Es gibt das weite Feld der Persönlichkeitsstörungen, die psychologisch geschulte Menschen diagnostizieren dürfen. Die Kriterien dazu ändern sich immer wieder mal. Es gibt die sogenannte Co-Abhängigkeit und es heisst, dass es überwiegend die Co-Abhängigen seien, die sich therapeutische Unterstützung suchen würden. In einem Satz: Ich bin weder befugt noch gewillt, Diagnosen irgendwelcher Persönlichkeitsstörungen zu treffen. Also verwende ich den Begriff „toxisch“ für ein das soziale (Zusammen)Leben vergiftendes Verhaltensmuster. 

Toxische Muster
Toxische Muster erkennen, steigert deine Lebensqualität. Bild von TheOtherKev auf Pixabay

Wer die Suchmaschine des Vertrauens mit den passenden Fachbegriffen füttert, wird lesen können, dass die zerstörerischen Verhaltensmuster übergreifend bei unterschiedlichen Persönlichkeitsstörungen vorkommen können. Wer weiter recherchiert, wird rausfinden, dass auch Co-Abhängige toxische Verhaltensweisen an den Tag legen können. Warum? Weil sie es so gelernt haben.

Wie wird ein Mensch toxisch?

Oft haben sie es schon als Kind so gelernt und es war die einzige Möglichkeit, zu überleben. Warum? Weil sie ganz oft in eine Familie geboren wurden, in der toxische Muster normal waren und sind. Weil sie als Säugling, Kleinkind, Jugendliche keine Möglichkeit hatten, das Umfeld zu verlassen. Der einzige Vorteil, den Co-Abhängige haben, ist der, dass sie in viel größerem Ausmaß dazu in der Lage sind, ihr Verhalten zu reflektieren. So können sie mit vielen kleinen Schritten lernen, ihr Verhalten zu verändern und immer besser mit Situationen umzugehen, in denen sie getriggert wurden.

Warum ich das weiß? Es ist meine eigene Erfahrung. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der toxische Verhaltensweisen normal waren. Ich habe instinktiv Partner gesucht, die diese Muster bedienten. Es hat sehr lange gedauert, bis ich verstanden habe, dass es kein Vertrauen war sondern Vertrautheit, die mich in eine langjährige und toxische Beziehung geführt hat. Was andere aus Lehrbüchern erfahren habe ich lebensbegleitend sehr intensiv studiert. Das ermöglicht es mir, das, was ich toxische Muster nenne, sehr schnell zu erkennen und so zu reagieren, wie mich meine Erfahrung gelehrt hat, dass es zielführend ist. 

Kann Co-Abhängigen geholfen werden?

Inzwischen weiß ich, dass es Menschen gibt, die meine Reaktionen als harsch empfinden. Doch wer ähnliches erfahren hat, wie ich, versteht auch, warum ich mit sehr wenig Geduld reagiere. Meine persönliche Erfahrung ist, dass toxische Menschen sich nicht ändern. Nicht in einem Jahr, nicht in einem Jahrzehnt, nicht in einem halben Jahrhundert. Ebenfalls meine Erfahrung ist es, dass ich niemandem helfen kann, der sich nicht helfen lassen will. Ich selbst war viele Jahre blind für die Situation, in der ich mich befand. Freunde haben mir später mitgeteilt, dass sie es gesehen hätten, aber bei mir kein Gehör gefunden hätten. Im Rückblick verstand ich es und konnte ihnen nur sagen, dass es stimmte, dass mir nicht zu helfen war, bevor ich selbst etwas ändern wollte.


Warum kein Buch?

In lebensbegleitendem Studium habe ich die toxischen Muster erfahren. Ich kann sie wahrnehmen, erkennen. Mir wurde immer wieder empfohlen, meine Erfahrung in ein Buch zu schreiben. Ich habe darüber nachgedacht und mich entschieden, dass diese Texte frei zugänglich sein sollen. Wenn sie dir helfen und du mir deshalb eine PayPal-Spende zukommen lassen möchtest, dann nutze gerne den Button, ich freue mich. Danke!

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