Das Buch „Der Weg des Künstlers“ begleitete mich in dem Winter, in dem ich meine Familiengeschichte aufarbeitete. Es war ein langer, einsamer Winter im hintersten Waldviertel. Nach der Vorgabe des Buches fing ich an, jeden Tag 3 Seiten von Hand zu schreiben. Erst begegnete ich der Übung mit Skepsis. Was sollte es schon bringen, wenn ich mangels kreativerer Einfälle eine ganze Seite mit „mir fällt heute wirklich nix ein, mein Kopf ist leer“ bekritzelte?
Sehr schnell zeigte sich mir die Magie dieses Rituals. Nachdem mein Kopf mit seiner Blockade ins Leere lief, fing ich an, mir schwere Themen von der Seele zu schreiben. Etwas löste sich in mir. Ich gebe zu, all die weiteren Übungen in dem Buch machte ich gar nicht. „Nur“ das tägliche, beharrliche Schreiben brachte schon so vieles in Bewegung!
Der Weg des Künstlers beginnt
Es muss in der dritten Woche gewesen sein, als sich plötzlich ein Schaf zu mir gesellte und mir seine Geschichte erzählte. Ich schrieb einfach mit, wurde zum Werkzeug dieses bunten Schafes. Es dauerte eine Weile, bis es mir so weit vertraute, dass es mir auch seinen Namen sagte. Zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass diese Geschichte zwischen zwei Buchdeckel musste.
Was mir aus den 12 Wochen ausser den bisher veröffentlichten Märchenbüchern geblieben ist, ist die tiefe Überzeugung, dass dieses Schreibritual meinen Selbstheilungsprozess in Gang gesetzt hat. Es half mir, mich selbst zu finden und das Erlebte auf leichte und unterhaltsame Art zu Verarbeiten. Das Schaf Lola, soviel sei verraten, hat ganz vieles mit mir gemeinsam.
Ein Buch zum Wiederlesen
Gerade in diesen Tagen ist mir das Buch wieder in die Hände gefallen und ich spüre den Impuls, es ein zweites Mal durchzuarbeiten. Vielleicht erschliessen sich mir diesmal ja auch die weiteren Übungen? Hier*) kannst du das Buch kaufen.